Das Projekt „Keep it simple“ soll im Haus der Barmherzigkeit interaktives E-Learning und einfachen Wissensaustausch ermöglichen.

Derzeit ist bei neuen Mitarbeiter*innen noch Lesefreude gefragt. In ihrer Einarbeitungsphase erhalten sie neben einem 50-seitigen Informationsordner im Intranet-Portal „Isidor“ auch ausführliche Arbeitsanweisungen, Richtlinien und Konzepte zur Durchsicht.

„Es gibt definitiv Potenzial, unsere Inhalte digital, übersichtlicher und einfacher darzustellen“, weiß Projektmitarbeiter Matei Capatu. Eine Lösung dafür biete das Projekt „Keep it simple“, an dem er gerade mit der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit (kurz AAF) forscht. Informationen so einfach wie möglich zu vermitteln, lautet der Auftrag.

Interaktives und multimediales E-Learning

Möglich machen soll das eine E-Learning-Plattform, auf der sämtliche digitale Informations- und Schulungsinhalte mit dem Computer, Tablet oder Smartphone abrufbar sind. Dort können die Expert*innen des HB aufbauende Lernprogramme mit Lernvideos, Texten und Quizzen zusammenstellen.

Das „Keep it simple“-Projektteam wird dabei unterstützen. „Je multimedialer, desto vertiefter kommt der Inhalt an“, hält Capatu fest. Die Videos sollen auch jene Mitarbeiter*innen abholen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Das Portal wird in die Microsoft-TeamsWelt (isiTeam) integriert sein, die im Haus der Barmherzigkeit 2021 ausgerollt wurde. „Mit Formaten wie dem ‚One Minute Wonder‘ oder Informations- und Lehrvideos auf der App ‚Beekeeper‘ bzw. auf Isidor wurden im Bereich E-Learning bisher bereits einige Akzente gesetzt. ‚Keep it simple‘ verankert alles auf einer Plattform“, freut sich Anette Jelen-Csokay. Sie leitet im Haus der Barmherzigkeit die IT-Abteilung.

„Auf Fachseiten sollen in isiTeam Wissenssammlungen entstehen, die jenen Texten und Videos eine Heimat geben, die derzeit einzeln auf unseren internen Kommunikationsplattformen veröffentlicht werden. Gibt es zu einem Fachthema ein umfassenderes E-Learning, kann hier auf die E-Learning-Plattform verlinkt werden“, ergänzt die IT-Chefin.

Vom Projekt in die konkrete Umsetzung

Bereits beim Wettbewerb „Wissen to Go“, bei dem Mitarbeiter*innen selbst entwickelte Konzepte für das Haus der Barmherzigkeit pitchen konnten, überzeugte die Projektidee und belegte den zweiten Platz. Daraufhin reichte die AAF das Konzept bei einer Digitalisierungsausschreibung der Wiener Arbeiterkammer ein, und der offizielle Startschuss für die Realisierung war gesetzt. Derzeit befindet sich „Keep it simple“ in der Forschungsphase. Die Mitarbeiter*innen untersuchen mit Testgruppen als konkretes Szenario das Onboarding. Es werden eine Pilotversion entwickelt und Testinhalte vorbereitet. „Ich freue mich sehr, dass wir die Inhalte gemeinsam für und mit unseren Kolleginnen und Kollegen im HB entwickeln“, betont Projektmitarbeiter Capatu.

Ab September 2022 soll die E-Learning Plattform dann unter dem Namen wissen.hb.at schrittweise realisiert werden. Anette Jelen-Csokay ist sich sicher, dass sie den Alltag der Mitarbeiter*innen erleichtern wird: „Die Kolleginnen und Kollegen werden einfacher und schneller mehr wissen als früher und gewinnen kostbare Zeit, die sie vermehrt in die Pflege und Betreuung der uns anvertrauten Menschen investieren können.“ Das sei das übergeordnete Ziel von Digitalisierungsprojekten wie diesen.