KliMate – Vermittlung von Klima- und Gesundheitskompetenz unter Förderung aktiver Mobilität und körperlicher Aktivität

Das Projekt KliMate hat das Ziel, Gesundheit, soziale Teilhabe und allgemeine Klimaadaptationen älterer Menschen mittels individuell abgestimmter Empfehlungen und sozialer Vermittlungsformate für aktive Mobilität und körperliche Aktivität zu fördern. Dafür wird jeweils ein Ansatz sowohl für Bewegungsförderung mittels individueller Ansprache als auch ein gruppenbasiertes Format (Café- bzw. Erzählrunden) zur Vermittlung von Klima- und Gesundheitskompetenz, die zur klimaschonenden Bewegungsförderung beitragen, partizipativ konzipiert. Durch die Steigerung der aktiven Mobilität und der sozialen Teilhabe soll den psychischen und physischen Folgen des Klimawandels (Angstzuständen, Depressionen, Schlafverlust, kognitiver Abbau, Verschlechterung der kardiovaskulären Gesundheit) entgegengewirkt werden.

Das positive Potential von KliMate für ältere Menschen liegt in der Gesundheitsförderung durch Steigerung der Gesundheitskompetenz und aktiver Mobilität aus personalisierten Bewegungsempfehlungen.

Dies beinhaltet auch Gesundheitsschutz, vor allem in Bezug auf Hitze, andere Extremwetterereignisse und Pollen.

Zudem trägt KliMate durch die Förderung von Klima-, Gesundheits- und digitalen Kompetenzen zum Empowerment und Selbstermächtigung älterer Menschen bei.

 

Projektpartner: AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Projektlead), GeoSphere Austria – Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie, Karl Landsteiner-Gesellschaft – Verein zur Förderung der medizinisch-wissenschaftlichen Forschung, NOUS Wissensmanagement GmbH, Studio Dankl, Universität für Bodenkultur Wien

Dauer: Januar 2024 – Juni 2026
Ausschreibung: FFG – Digitale Lösungen für Mensch und Gesellschaft 2022-2: Klimawandel & Gesundheit
Projektwebsite: https://kli-mate.at

Die FFG ist die zentrale nationale Förderorganisation und stärkt Österreichs Innovationskraft. Dieses Projekt wird aus Mitteln der FFG gefördert. www.ffg.at

       

Projekt „GNRI“ – Ernährungszustand, Immunsystem und Mortalität im geriatrischen Kontext

Mangelernährung und Kachexie sind ständige Themen im Kontext der geriatrischen Betreuung. Das Projekt „GNRI“ untersucht das Ernährungsrisiko geriatrischer Patienten in Zusammenhang mit unterschiedlichen klinischen- und Laborparametern sowie deren Einfluss auf mögliche Antibiotikagaben. Der GNRI (Geriatric Nutritional Risk Index) ist ein Index, der zur Beurteilung des Ernährungsrisikos (Mangelernährung) von geriatrischen Patienten in der Literatur gut validiert ist. In dieser Studie werden die Daten von routinemäßig erhobenen klinischen Blutparametern auf Zusammenhänge mit dem GNRI untersucht. Um die Vorgänge um die Kachexie besser beschreiben zu können werden im Rahmen einer multidisziplinären Kooperation mit den Universitäten Wien und Graz, Blut und Stuhluntersuchungen durchgeführt. Inflammatorische Parameter und molekularbiologische Untersuchungen sollen dabei die Beteiligung bestimmter Immunzellen und des Mikrobioms des Darmes aufzeigen.

 

Ausführende: Akademie für Altersforschung; Klinisches Forschungsteam der medizinischen Abteilung Haus der Barmherzigkeit/ Seeböckgasse.

Zeitrahmen: Herbst 2024 – Herbst 2027

 

 

Embodied Perceptions – Diversitätssensible Darstellung und Visualisierung von Körperdaten

Für Symptome wie Schmerz stehen bisher nur eingeschränkte Möglichkeiten der Visualisierung zur Verfügung. Solche Symptome werden in der Praxis beschrieben oder über Skalen erfasst werden, wodurch sie jedoch weniger greifbar sind. Wenn überhaupt erfolgt eine Schmerz-Visualisierung durch Einzeichnen in männlichen Körperdarstellungen. Dies kann zu lückenhaften Darstellungen von Gesundheitszuständen führen.

Ziel ist das Konzipieren eines Dokumentationssystems in dem Betroffene selbst subjektive Symptome an einem gender- und diversitätssensiblen 3D-Modell in Form anpassbarer Avatare erfassen können. Durch intelligente Datenvisualisierungen über den zeitlichen Verlauf hinweg können diese besser kommuniziert, Krankheiten diagnostiziert und die Wirkung von Behandlungen nachvollzogen werden.

Im Zentrum von Embodied Perceptions steht die Frage, wie Schmerzen und weitere subjektive Symptome (wie Krämpfe, Verletzungen, …) digital visualisiert werden können, um folgende Aspekte zu gewährleisten:
• Eine gender- und diversitätssensible Darstellungsform, in der sich Betroffene wiederfinden
• Darstellung von unterschiedlichen Symptomen und Schmerzarten, insb. chronischer Schmerzen
• Darstellungen von zeitlichen Verläufen bzw. Unterschieden (z.B. vor-nach Medikamenteneinnahme, nach Jahres-/Tageszeit)
• Möglichkeit zur Dokumentation, die Betroffene und Gesundheitspersonal unterstützt
• Akzeptanz und Verständnis für Menschen mit chronischen Schmerz und weiteren subjektiven Symptomen

Projektpartner: AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Projektlead), EURAG Österreich – Verein der Freunde des Bundes für die ältere Generation Europas, RISC Software GmbH, SYNYO GmbH

Dauer: September 2024 – Februar 2027
Ausschreibung: FFG – Humanpotenzial, Humanpotenzial, FEMtech Forschungsprojekte 2023

Die FFG ist die zentrale nationale Förderorganisation und stärkt Österreichs Innovationskraft. Dieses Projekt wird aus Mitteln der FFG gefördert. www.ffg.at

       

Polypharmazie am Lebensende in der medizinischen Versorgung geriatrischer PatientInnen

Polypharmazie, d.h. die gleichzeitige regelmäßige Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten spielt besonders bei der Behandlung geriatrischer Patienten aufgrund des altersbedingt verminderten Abbaus und der schlechteren Ausscheidung sowie der potenziell veränderten Wirkung vieler Substanzen ein Risiko dar. Besonders am Lebensende stellt sich auch in Hinblick auf Nebenwirkungen häufig die Frage nach dem Sinn und Nutzen der medikamentösen Behandlung.

Ziel des Projekts ist eine Situationsanalyse zum Vorliegen von Polypharmazie und die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Menge und Art von Medikamenten sowie Veränderungen der Aufnahme und Begleiterkrankungen am Lebensende von geriatrischen Patienten. Genderspezifische Aspekte finden dabei eine besondere Berücksichtigung. In diesem Kontext sollen die Präsenz von Psychopharmaka sowie Schmerzmedikamente bei hochaltrigen Menschen in den Fokus gerückt werden.

Im Laufen dazu ist eine Analyse zum Vorliegen von Polypharmazie sowie zum Verlauf während der letzten Lebensphase von Menschen, die im Haus der Barmherzigkeit Seeböckgasse verstorbenen sind.

Ergebnisse der Studie könnten dabei helfen, die Medikamentengabe am Lebensende genderspezifisch zu optimieren und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

 

Ausführende: Akademie für Altersforschung; Klinisches Forschungsteam der medizinischen Abteilung Haus der Barmherzigkeit/ Seeböckgasse.

Zeitrahmen: Herbst 2024 – Herbst 2026

Smart Companion 2 – Alltagsgeräte als nützliche Helfer und Assistenzsysteme in Notsituationen

Auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts aufbauend erstellen wir einen Prototyp und testen, ob er die an ihn gestellten Erwartungen in einer Versuchsumgebung erfüllen kann. Besonderes Augenmerk gilt den Schlüsselkomponenten der Sturzerkennung und Systemen, die selbstständig Hilfe rufen können. Dazu gehören

  • aktive Notrufe (d.h. der Benutzer ruft um Hilfe),
  • angemessene Reaktionen des Gerätes auf außergewöhnliche Situationen (d. h. der Benutzer reagiert nicht, und das Gerät erkennt den Notfall selbstständig), sowie
  • Funktionen zur Sturzprävention (d.h. der Nutzer wird vor möglichen Hindernissen gewarnt).

Bei der Entwicklung des Systems stellen wir die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer*innen in den Mittelpunkt unserer Untersuchungen, implementieren Sprachinteraktionssysteme, da sie die inklusivste Art der Kommunikation sind, nutzen maschinelles Lernen für die Notfallerkennung und legen großen Wert auf Datenschutz, Benutzer*innenfreundlichkeit und Komfort bei der Bedienung des Assistenzsystems.

 

Projektpartner: Fachhochschule St. Pölten GmbH (Projektlead), Robert Bosch AG, Arbeiter-Samariter-Bund Gruppe Linz

Projektwebsite: https://research.fhstp.ac.at/projekte/smart-companion-2
Dauer: März 2022 – Februar 2025
Ausschreibung: FFG – IKT der Zukunft

 

                     

Therapie und Safety Profile von SGLT2 Hemmern bei geriatrischen Patient*innen mit Herzinsuffizienz

Leitliniengerechte Diagnose und Behandlung der Herzinsuffizienz bei hochaltrigen, chronisch kranken geriatrischen Patient*innen ist von großer Bedeutung. Die Herzinsuffizienz ist eine häufige und ernsthafte Erkrankung im Alter, die mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität verbunden ist. Sie stellt eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar, da ältere Patienten häufig unter mehreren chronischen Erkrankungen leiden und spezifische kardiologische Versorgung oft nicht verfügbar ist.

Ein besonders relevantes Thema ist die Therapie mit SGLT2-Hemmern (Sodium-Glucose Cotransporter-2 Hemmern), die sich in den letzten Jahren als vielversprechende Behandlungsoption für Herzinsuffizienz herausgestellt haben. Studien haben gezeigt, dass SGLT2-Hemmer nicht nur den Blutzucker regulieren, sondern auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit Herzinsuffizienz signifikant senken können. Diese Medikamente könnten somit gerade für ältere Patienten mit Herzinsuffizienz von Vorteil sein, da sie eine doppelte Wirkung auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit und die Begleiterkrankungen wie Diabetes und Organe, wie der Niere bieten.

Die spezifischen Effekte von SGLT2-Hemmern bei hochaltrigen geriatrischen Patient*innen sind jedoch noch nicht ausreichend untersucht. Aufgrund der oft komplexen Gesundheitslage dieser Personen, einschließlich Polypharmazie und multimorbiden Krankheitsbildern, sind weitere Studien erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Therapie in dieser vulnerablen Gruppe zu bestätigen und zu optimieren.

 

Ausführende: Akademie für Altersforschung; Klinisches Forschungsteam der medizinischen Abteilung Haus der Barmherzigkeit/ Seeböckgasse.

Zeitrahmen: Herbst 2024 – Herbst 2026

 

Linked Care – Durchgehende Informationsversorgung in der mobilen Pflege und Betreuung

Vernetzen und miteinander verknüpfen, Linked Care soll als umfassendes digitales System einen stringenten Informationsfluss und eine durchgehende Informationsversorgung in der mobilen Pflege, Betreuung und Therapie sicherstellen.

Die demografische Entwicklung bedingt einen stark wachsenden Bedarf an Pflege, Betreuung und Therapie bei gleichzeitig sinkendem Angebot an Gesundheitsprofessionals. Daraus resultieren hohe Arbeitsbelastung und zudem greifen oftmals unterschiedliche Settings wie stationäre, teilstationäre, mobile oder auch private Betreuung, Pflege und Therapie ineinander. Der Austausch findet häufig lückenhaft statt oder ist mit hohem und zusätzlichem Zeitaufwand verbunden. Denn es fehlen Schnittstellen und Standards bei IT-Systemen und in der Kommunikation. Die starken Unterschiede in der Dokumentationsart und im -umfang verursachen Mehraufwand, denn Daten müssen x-fach erfasst werden.

Projektpartner: FH Campus Wien (Projektlead), Fachhochschule Technikum Wien, Universität Wien, myneva Austria GmbH, LOIDL Consulting & IT Services GmbH, Compugroup Medical CGM, Österreichische Apotheker-Verlagsgesellschaft m.b.H., Steszgal Informationstechnologie GmbH, Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gem. GmbH, Wiener Rotes Kreuz- Rettungs-, Krankentransport-, Pflege- und Betreuungsgesellschaft m.b.H., Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH (GSD GmbH), Volkshilfe Wien gemeinnützige Betriebs-GmbH

Projektwebsite:

Linked Care Logo

Dauer: April 2021 – März 2025
Ausschreibung: FFG – benefit Demografischer Wandel Pflege Challenge

Bio-psycho-soziale Aspekte im Langzeitpflegesetting

Die Lebensqualität älterer Menschen in der Langzeitpflege wird durch ein Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren bestimmt. Im Haus der Barmherzigkeit untersuchen laufende Studien diese Aspekte und Wechselwirkungen, um gezielte Maßnahmen abzuleiten, die über medizinische Interventionen hinausgehen. Die Erkenntnisse dienen der Entwicklung einer ganzheitlichen, bedürfnisorientierten Betreuung.

  1. Ernährung und Essenserfahrung in der Langzeitbetreuung

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen. Neben physiologischen Faktoren beeinflussen individuelle Essensvorlieben, das soziale Umfeld und strukturelle Gegebenheiten die Nahrungsaufnahme. Eine aktuelle Studie untersucht den Zusammenhang zwischen objektivem Ernährungszustand, subjektiver Essenserfahrung und wahrgenommener Lebensqualität. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, Ernährungskonzepte gezielt zu verbessern und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner:innen besser gerecht zu werden.

  1. Einsamkeit und soziale Isolation in der Langzeitpflege

Soziale Teilhabe ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden im Alter. Besonders in Langzeitpflegeeinrichtungen besteht das Risiko sozialer Isolation, da Bewohner:innen häufig mit gesundheitlichen Einschränkungen, kognitiven Defiziten und dem Verlust ihres bisherigen sozialen Netzwerks konfrontiert sind. Innerhalb einer Studie im Haus der Barmherzigkeit wird die Prävalenz von Einsamkeit und sozialer Isolation beleuchtet und die Nutzung sozialer und therapeutischer Angebote analysiert. Ziel ist es, herauszufinden, welche Faktoren die soziale Teilhabe begünstigen oder erschweren und wie bestehende Angebote optimiert werden können. Die gewonnenen Daten ermöglichen eine zielgerichtete Anpassung sozialer Programme, um das Wohlbefinden der Bewohner:innen nachhaltig zu verbessern. Langfristig soll das soziale Angebot in den Häusern evidenzbasiert weiterentwickelt werden, um Einsamkeit zu reduzieren und die soziale Teilhabe zu fördern.

  1. Entwicklung eines spezifischen Assessments zur Lebensqualitätserfassung*

Die Erfassung der Lebensqualität stellt insbesondere bei älteren, multimorbiden Menschen mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen eine methodische Herausforderung dar. Viele gängige Messinstrumente setzen eine hohe kognitive Verarbeitung voraus und sind daher für diese Zielgruppe nur bedingt geeignet. Ein innovativer Forschungsansatz sieht die Entwicklung eines piktogrammgestützten Assessments in leichter Sprache vor, das sprachliche und kognitive Barrieren minimiert. Die gewonnenen Erkenntnisse können sowohl für die wissenschaftliche Evaluation als auch für die praktische Anwendung in der Betreuung genutzt werden, um Interventionen gezielt an den Bedürfnissen der Bewohner:innen auszurichten.

 

Ausführende: Akademie für Altersforschung; Klinisches Forschungsteam der medizinischen Abteilung Haus der Barmherzigkeit/ Seeböckgasse.

Zeitrahmen: Herbst 2024 – Herbst 2027