Forschungsprojekt vom Margaretha Hehberger-Krebsforschungsfonds gefördert
Am 4. März 2024 wurde im Wappensaal des Wiener Rathauses wieder der „Medizinisch-Wissenschaftliche Fonds des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt Wien“ vergeben. Dieser ist mit 2 Millionen Euro dotiert und dient der Förderung wissenschaftlicher Forschungsarbeit in Wien.
Die Forschungsarbeit „Analyse der Rolle von FGF21 bei der Entwicklung und dem Fortschreiten von krebsbedingter Kachexie“, welche Dr. Matthias Unseld im Rahmen der HB Akademie für Altersforschung in Kooperation mit Dr. Raimund Oberle des Zentrums für Pathobiochemie und Genetik der MedUni Wien umsetzt, erhielt vom „Margaretha Hehberger-Krebsforschungsfonds“ eine Projektsumme von 46.000 € zugesprochen.
Kachexie und FGF21: Was bedeutet das überhaupt?
Krebsbedingte Kachexie (CAC) ist ein multifaktorielles Abmagerungssyndrom, das bei 50-80 % aller bösartigen Tumorerkrankungen auftritt und für bis zu 30 % der Krebstodesfälle verantwortlich ist. Für CAC, die durch einen Verlust von Fettgewebe und Muskelmasse gekennzeichnet ist, gibt es bisher nur wenig therapeutische Konzepte. Der Firoblasten Wachstumsfaktor 21 (FGF21) könnte hingegen ein neuartiger, medizinisch aufgreifbarer Faktor sein. „In diesem Bereich wird weltweit geforscht. Wir wollen die Relevanz dieses Proteins zum ersten Mal im Leber- und Fettgewebe der Patient*innen beschreiben sowie Mechanismen der Funktionalität klären“, erläutert Dr. Matthias Unseld.
Bei FGF21 handelt es sich um ein hauptsächlich in der Leber produziertes Hormon. Es regelt den Energiestoffwechsel und greift sowohl in den Zucker- als auch Fettstoffwechsel ein. In Hungerperioden, bei einem zu hohen Zuckergehalt sowie bei Über- und Untergewicht unterstützt es den Körper bei der Regulation – denn ohne ausreichend Muskulatur und Fettgewebe kann der Körper seine Aufgaben nicht mehr vollziehen. Für geriatrische und onkologische, an Kachexie leidende Patient*innen wurde die Funktion des Proteins bisher nicht geklärt. Die geförderte Forschungsarbeit wird sich nun der Fragestellung widmen, ob das Hormon einen wichtigen Einfluss auf die Körpermasse bei kachektischen Patient*innen hat und dadurch die Lebensqualität und Lebensdauer beeinflussen kann.
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Peter Hacker, Amtsführender Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, mit Dr. Matthias Unseld und Dr. Renate Kain.
Foto: Markus Wache
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Ein Lichtblick für die Kachexieforschung
„Es freut mich, dass wir uns sowohl mit unserer Forschung als auch im Rahmen unserer Kooperationen mit unterschiedlichen universitären Einrichtungen gut aufgestellt haben und einen Beitrag in der österreichischen Forschungslandschaft leisten. Es ist toll, dass wir uns mit sehr kompetenten Forscher*innen vernetzen, damit wir eine hohe Qualität und Weiterbildung gewährleisten können. Am Ende des Tages soll das Ganze natürlich auch der Qualität der Betreuung zugutekommen“, so Dr. Matthias Unseld.
Gemeinsam mit der Akademie für Altersforschung und der MedUni Wien möchte die Forschungsgruppe in der Seeböckgasse das Wohl älterer Menschen in den Vordergrund stellen, welches in der Forschung leider oft vernachlässigt wird.