Polypharmazie am Lebensende in der medizinischen Versorgung geriatrischer PatientInnen

Polypharmazie, d.h. die gleichzeitige regelmäßige Einnahme von fünf oder mehr Medikamenten spielt besonders bei der Behandlung geriatrischer Patienten aufgrund des altersbedingt verminderten Abbaus und der schlechteren Ausscheidung sowie der potenziell veränderten Wirkung vieler Substanzen ein Risiko dar. Besonders am Lebensende stellt sich auch in Hinblick auf Nebenwirkungen häufig die Frage nach dem Sinn und Nutzen der medikamentösen Behandlung.

Ziel des Projekts ist eine Situationsanalyse zum Vorliegen von Polypharmazie und die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Menge und Art von Medikamenten sowie Veränderungen der Aufnahme und Begleiterkrankungen am Lebensende von geriatrischen Patienten. Genderspezifische Aspekte finden dabei eine besondere Berücksichtigung. In diesem Kontext sollen die Präsenz von Psychopharmaka sowie Schmerzmedikamente bei hochaltrigen Menschen in den Fokus gerückt werden.

Im Laufen dazu ist eine Analyse zum Vorliegen von Polypharmazie sowie zum Verlauf während der letzten Lebensphase von Menschen, die im Haus der Barmherzigkeit Seeböckgasse verstorbenen sind.

Ergebnisse der Studie könnten dabei helfen, die Medikamentengabe am Lebensende genderspezifisch zu optimieren und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

 

Ausführende: Akademie für Altersforschung; Klinisches Forschungsteam der medizinischen Abteilung Haus der Barmherzigkeit/ Seeböckgasse.

Zeitrahmen: Herbst 2024 – Herbst 2026